Stressfrei leben

Stress kann etwas Herrliches sein. Er hält Sie am Leben. Er gibt Feuer und Lebensenergie. Ich zum Beispiel brauche Stress. Ich lebe mit Stress. Als selbstständiger Unternehmer auch nicht verwunderlich.

Es gibt nichts Dümmeres, als die Einbildung, Sie könnten stressfrei leben. Sie könnten den Stress in Ihrem Leben beseitigen. Einfach so. Sie könnten sich, noch dazu stressfrei, scheiden lassen. Ihre Stellung, Ihren Beruf einfach so wechseln. Oder vielleicht auswandern. Und dann dort – in Kanada oder in Neuseeland – plötzlich stressfrei leben.

Da muss ich Sie enttäuschen: Wo auch immer Sie hingehen, Sie tragen immer sich selbst mit sich herum.

 

Die Lösung liegt eben nicht in einer stressfreien Umgebung, in einem stressfreien Leben – die Lösung liegt in Ihnen. Machen Sie sich selbst unverwundbar. Bauen Sie sich eine Mauer. Undurchdringlich für all die stressigen Anforderungen im Leben. Und wie baut man solch eine Mauer?

Sie können diese Mauer biologisch errichten. Sie kennen Magnesium, das Salz der inneren Ruhe. Sie wissen, dass B-Vitamine ihre Nerven füttern und Vitamin C nicht nur ein Schutzschild gegen Erkältungen ist, sondern auch gegen Stress. Wer 15 Minuten Stress hat, verliert in dieser Zeit 300mg bis 350mg Vitamin C. Das schwächt die Immunkraft, da ein Teil unserer Abwehrzellen Vitamin C als Sprit benötigt.

Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt für Frauen 90mg Vitamin C und für Männer 110mg Vitamin C pro Tag. Mit der Tatsache, dass Frauen stressresistenter sind, werden sie noch recht haben. Aber 100mg Vitamin C als Tagesdosis? Da kann man ruhig noch eine oder sogar zwei Nullen dazu tun. Und kennen Sie 5-Hydroxytryptophan? Das verschafft Ihnen Abstand und macht Sie souverän. Sogar ein festes Muskelkorsett schafft Ihnen auch mental ein dickeres Fell.

Das ist der eine Weg. Der andere ist ihr Glaube, Ihre Glaubenssätze. Mein Glaubenssatz lautet: Ich liebe Stress! Und schon kann er mir nichts mehr anhaben.
Glauben Sie nicht? Da gibt es zum Beispiel Frau Prof. Kelly McGonigal, die bisher immer gepredigt hat, dass Stress krank macht. Die Stress zu Ihrem Feind erklärt hat. Ihr ganzes wissenschaftliches Leben lang. Und jetzt genau das Gegenteil erzählt – freilich fein differenziert. Sie berichtet über eine Studie an 30.000 Personen über 8 Jahre. Erst haben diese Menschen angeben müssen, wie viel Stress sie im letzten Jahr erlitten hatten. Und dann durfte sie auf die Frage „Glauben Sie, dass Stress Ihrer Gesundheit schadet?“ antworten. Das war’s.

Tatsächlich starben die Leute mit mehr Stress zu 43% häufiger. Aber nur – und das ist neu – diejenigen, die glaubten, dass Stress ihrer Gesundheit schadet.
Menschen mit viel Stress, die dies nicht glaubten, hatten keine häufigere Todesrate aufzuweisen. Im Gegenteil: die lebten am längsten in dieser Studie. Länger als die Menschen, die kaum oder keinen Stress angegeben hatten.

Fazit: Es ist Ihr Glaube. Wieder einmal.

Und wenn Sie wirklich noch nicht wissen, wie man sich neue Glaubensätze schafft, dann lassen Sie sich diese eintrichtern. Stichwort: Therapie in Trance. Stichwort: Milton Erickson. Es gibt in Innsbruck und in jeder anderen größeren Stadt genügend Psychotherapeuten, die diese Methode gelernt haben. Und in Innsbruck haben wir sogar ein Milton Erickson Institut, die bieten Kurse für jeden. Ich werde mich auch bald anmelden. Denn auch wenn man Stress hat – man muss Prioritäten setzen.

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