Vitamin D – die Blamage des Jahrhunderts

Es folgt eine Story, wie ich sie in meinem kurzen Leben noch nie mitbekommen habe. Es betrifft das Vitamin D. Wie viel braucht der Mensch? Hier wird gezeigt, wie Wissenschaftler die richtige Dosis errechnet haben, wie die FDA (amerikanische Arzneimittelbehörde) und die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) diese richtige Dosis als Richtschnur aufgestellt haben, und wie sie sich geirrt haben. Massiv geirrt.

Was ist passiert?

Das Institute of Medicine (IOM) generiert Empfehlungen. Die fließen dann in die Recommended Dietary Allowance (RDA) ein, also die empfohlene Tagesdosis. Die soll den korrekten Blutwert bei 97,5 % aller gesunden Menschen erreichen.

Die RDA für Vitamin D auf dieser Basis sind 600 IE. Gilt für die USA und Kanada.

Im Oktober 2014 nehmen sich zwei Forscher aus Kanada die Berechnungen der IOM zur Brust. Die beruhen auf 10 wohldurchdachten Studien. Die zwei jungen Forscher beweisen nun, dass die statistische Auswertung schlicht und einfach falsch war. Dass die empfohlenen 600 IE falsch sind. Richtig wären für den gleichen Zweck 8.895 IE Vitamin D.

Also viel mehr als das Zehnfache! Ganz unglaublich. Wenn man Ihr Monatsgehalt um den Faktor 10 steigern würde… Das würden Sie merken, oder?

Und dann folgt im März 2015 die Antwort des IOM. Das sich sehr präzise mit den Vorwürfen auseinandersetzt. Und tatsächlich zum Schluss kommt, sie hätten sich geirrt. In Wahrheit sollte jeder Mensch so etwa 7.000 IE Vitamin D täglich zu sich nehmen.

Das war also im März 2015. Jetzt haben wir Ende 2018. Wie viele Jährchen glauben Sie, braucht es, bis die DGE aufwacht? Stellung nimmt? Korrigiert?

Sie sollten nicht so lange warten. Vitamin D messen – beim Arzt oder bei uns – und wahrscheinlich werden Sie feststellen, dass Sie zu wenig haben. Pauschal empfohlen nehmen Sie 5.000 IE im Sommer und 10.000 IE im Winter. Da aber jeder Mensch anders ist, einmal im Jahr messen lassen. Die Gesundenuntersuchung wäre zum Beispiel eine gute Gelegenheit dafür.

Und mittlerweile wissen auch schon die meisten, dass man Vitamin D mit Vitamin K2 kombinieren sollte. Deshalb gibt es auch sehr viele Kombinationspräparate. Fragen Sie uns einfach.

Quellen:
Nutrients 2014, 6, 4472
Nutrients 2015, 7, 1688