Interleukin 4 ist ein Botenstoff, der in der Lunge oder auch im Darm immer dann freigesetzt wird, wenn dort gegen Fremdlinge und Eindringlinge gekämpft wird. Dieser Botenstoff wandert auch in Ihr Gehirn und macht Sie müde, schlapp und leistungsunfähig.
Bei einer Lungenentzündung ist das völlig in Ordnung. Da gehören Sie ins Bett und nicht auf den Sportplatz. Leider laufen die gleichen Vorgänge bei mehr als der Hälfte von Ihnen aber tagtäglich im Darm ab – wenn auch in schwächerer Form.
Das hat Ihnen nur bisher noch niemand gesagt. Ist aber nachzulesen in einem Artikel der Triathlon-Zeitschrift Tritime (Ausgabe 3/10 S. 88). Da geht es nämlich um Nahrungsmittelunverträglichkeit, die sich zunehmend und massiv in Deutschland und auch bei uns häuft. Über die Sie täglich bei mir in der Apotheke klagen.
Wir lesen:
Bei der Intoleranz auf Lebensmittel wird zwangsläufig Ihr Immunsystem aktiviert. Die Folge ist starke Müdigkeit, was dann einen Leistungseinbruch verursacht, weil Nahrungspartikel als schädliche Viren oder Bakterien fehlinterpretiert und folglich bekämpft werden.
Dahinter steckt die ziemlich neue Erkenntnis, dass Lebensmittelintoleranz verbunden ist mit einer exzessiven Produktion von schädlichen freien Radikalen und entzündungsvermittelnden biochemischen Botenstoffen. Diese müssen bekämpft werden. Die Energie, die Ihr Körper hier braucht, fehlt Ihnen woanders.
Vermutlich 75% der Bevölkerung haben inzwischen individuell unterschiedliche Toleranzgrenzen auf Lebensmittel. Hintergrund ist, dass wir unseren Körper mit Stoffen überschütten, die er nicht kennt. Auf welche er genetisch nicht programmiert ist.
Sie wissen sicherlich, was ich meine. Konventionell verpackte Lebensmittel sind behandelt, haben lange Transportwege hinter sich, sind konserviert, gespritzt oder anders manipuliert. Sind jedenfalls nicht zu vergleichen mit dem, was unsere Vorfahren zu sich nahmen. Worauf unsere Gene, unser Immunsystem, ursprünglich programmiert war.
Viele kennen Blähungen nach dem Essen. Obwohl Sie nur ganz wenig gegessen haben. Das geht weiter mit Bauchschmerz bis hin zu Koliken, wiederholtem Durchfall und endet in unendlicher Müdigkeit, Leistungsunfähigkeit und gelegentlich Depression. Ist ja auch nicht weiter verwunderlich.
Der häufigste Rat: einfach weglassen. Natürlich banal, wenn Sie nur Walnüsse nicht vertragen. Wenn es aber viele Nahrungsmittel sind? Seit Jahrzehnten propagiert, soeben wieder stark im Kommen, ist die Rotationsdiät. Täglich andere Nahrungsmittel. Gleiches Essen frühestens nach vier Tagen wieder.
Man kann das Ganze natürlich auch philosophisch sehen: wir Menschen bekommen unsere Quittung. Unsere wohlverdiente. Die Natur lässt eben nicht mit sich spaßen.
Mein Vorgehen ist da ein bisschen naturwissenschaftlicher: ich versuche, mit dem Zell-Check, dem Aminogramm und dem Omega-3-Index möglichst viele der essentiellen Stoffe zu messen. Also der Stoffe, aus denen auch Ihre Darmschleimhaut und Ihr Immunsystem bestehen. Und versuche, dort Defizite auszugleichen.
Veröffentlicht am 24. Oktober 2019von Mag. Klaus Falkensteiner